Seit mehr als 20 Jahren nisten nun schon Rauchschwalben im Bahnhof Griebnitzsee. Dabei hatten es die Tiere nicht immer leicht in dieser Unterkunft. Vergrämungsmaßnahmen und geschlossene Türen machten das Brutgeschäft in den ersten Jahren zu einer gefährlichen Angelegenheit: Geduldig mussten die fütternden Eltern im Schwirrflug auf menschliche Türöffner warten. Pfeilschnell flogen sie dann an dem unfreiwilligen Helfer vorbei und sorgten so für manchen Schrecken bei unvorbereiteten Reisenden. Heute stehen den Schwalben alle Türen offen.
Denn seit 2006 wird die Kolonie ehrenamtlich von Mitgliedern des NABU betreut.
Sie zählen die besetzten Nester und Küken, nehmen abgestürzte Jungtiere auf und unterstützen die Bahn bei der Reinigung der Sitzbänke. Außerdem setzen Sie sich immer wieder dafür ein, dass die günstigen Bedingungen für die Schwalben erhalten bleiben und Passanten sich informieren können.
Für Schwalben ist die hohe Halle mit den markanten Querträgern ein Glücksfall. Ebenso wie der Standort in Gewässernähe.
Die ersten Rückkehrer treffen ab Mitte April ein und warten auf ihre Partner. Die ersten Jungtiere verlassen bereits Anfang Juni ihr luftiges Nest. Ende August ist dann auch das letzte Nesthäkchen soweit, den langen Zug in den Süden anzutreten. Dann wird die Halle noch einige Tage zum sicheren Übernachten genutzt, bevor die Jungschwalben getrennt von ihren Eltern in einem eigenen Zugverband abziehen. Ende September kehrt in der Bahnhofshalle wieder Ruhe ein.
Schauen Sie doch einfach mal vorbei!
Ansprechpartnerin ist Janina Mattern
Kontakt: ornithologie@NABU-potsdam.de
Bildnachweis von oben nach unten: Rauchschwalbe/ K. Steiof; Bahnhof Griebnitzsee/ J. Mattern; Rauchschwalbe/ K. Karkow.